Mehr aktive Verkaufszeit: 10 Tips zur Tourenplanung
Der Verkäufer der Zukunft muss sich so lange und so oft es geht bei seinen Kunden oder potentiellen Kunden aufhalten – nicht jedoch in einem Verkehrsstau, im Berufsverkehr oder auf langen Strecken zwischen den Terminen.
Ein unnötiger Zeitdieb: Ungeschickte Tourenplanung
Auch wenn Sie es geschafft haben, sämtliche Zeitdiebe in den Griff zu bekommen, können Sie die mühsam gewonnene Zeit durch eine einzige ungeschickte Tourenplanung wieder vergeuden. Eine rationelle Tourenplanung ist deshalb ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem aktiven Zeit- und Selbstmanagement. Natürlich war das Thema Tourenplanung für Außendienstverkäufer schon immer wichtig. Doch gerade der Verkäufer der Zukunft, der sogar von seinem Innendienst von vielen Aufgaben entlastet werden wird, um vor Ort bei seinen Kunden sein zu können, ist auf eine professionelle Tourenplanung angewiesen.
Wie Sie Ihre Touren so organisieren können, dass Sie mehr Zeit für Ihre Kunden haben, verraten Ihnen die folgenden 10 Tips zur Tourenplanung. Vor jeder Tour sollten Sie jedoch grundsätzlich folgende Frage eindeutig mit ja beantworten können:
Ist die Tour beziehungsweise die Fahrt zum Kunden überhaupt nötig?
– Vielleicht kann ja die Tour ja auch durch das Telefon oder eine Videokonferenz ersetzt werden.
Tip #1: 60 Minuten Fahrtzeit
Es gibt Verkäufer, die früh am Morgen erst einmal 260 Kilometer fahren, bevor sie ihren ersten Besuch antreten. Sie kommen beim Kunden schon ermüdet an, worunter dann natürlich auch das Verkaufsgespräch enorm leidet.
Planen Sie Ihre Tour deshalb immer so, dass Sie spätestens 60 Minuten nach dem Start das erste Gespräch beginnen.
Tip #2: Rush-Hour vermeiden
Versuchen Sie vor allen Dingen, Stadtfahrten während der Hauptverkehrszeit zu vermeiden, also am frühen Morgen und am späten Nachmittag. Vielleicht können Sie es einrichten, dass Sie zu diesen Stoßzeiten Kunden am Stadtrand besuchen.
Tip #3: Mittagessen planen
Weil ihm der Magen knurrt, beendet mancher Reisende schon um 11:30 Uhr seinen Vormittag und sucht ein Restaurant auf. Manchmal fürchten Verkäufer auch, dass ein Besuch kurz vor der Mittagspause keinen Erfolg mehr bringt. Sie sollten Ihre Mittagspause jedoch immer an den Ladenöffnungszeiten orientieren. Schließen die Geschäfte zum Beispiel erst um 12:30 Uhr, so ist es empfehlenswert, noch für 11:45 oder 12:00 Uhr ein Kundengespräch zu vereinbaren, um die Zeit vor der Mittagspause voll zu nutzen.
Tip #4: Restaurant aussuchen
Wählen Sie sich für die Mittagspause ein Restaurant oder einen Schnellimbiss in der Nähe des ersten Nachmittagskunden. Es ist vernünftiger, sich nach dem Essen eine Viertelstunde die Füße zu vertreten, als 30 Kilometer mit dem Auto zu fahren.
Tip #5: Feste Besprechungstermine
Am Nachmittag werden in der Regel mehr Kilometer pro Kundenbesuch gefahren als am Vormittag. Planen Sie, um dem vorzubeugen, Ihre Nachmittagstouren immer genauso sorgfältig wie Ihre Tour am Vormittag. Vereinbaren Sie immer feste Besprechungstermine.
Tip #6: Der letzte Termin des Tages
Der letzte Besuch am Nachmittag ist oft kürzer als alle an deren Besuche während des Tages. Warum? Die letzten Kunden besucht man häufig nur, um sich selbst zu beweisen, dass man den Arbeitstag nicht zu früh beendet. Verzichten Sie deshalb auf solche „Kurz-mal-vorbei schauen-Besuche“ zwischen 16:30 und 18 Uhr. Sie können Ihre Arbeitszeit bestimmt besser nutzen.
Tip #7: Über Nacht bleiben
Eine lange Heimfahrt wird oft schon am frühen Nachmittag angetreten. Das bedeutet Zeitverlust. Vielleicht lässt sich die
Tour so verändern, dass Sie vom letzten Kunden aus nur noch maximal eine Stunde bis zu Ihnen nach Hause brauchen. Wenn Sie zwischen 16 Uhr und 18 Uhr noch zwei wichtige Verhandlungen führen können, ist es vielleicht angebracht, auch einmal auswärts zu übernachten und einen Kunden eventuell zum Abendessen einzuladen.
Tip #8: Akquisitionsbesuche nicht vergessen
Kombinieren Sie Fahrten zu weit entfernten Kunden immer mit Neukundenakquisition oder C-Kunden-Besuchen. Einen entlegenen, weniger wichtigen Kunden würden Sie vielleicht sonst nie zu Gesicht bekommen. Doch Sie sollten immer daran denken, dass auch viele C-Kunden über Entwicklungspotentiale verfügen, von denen Sie vielleicht in Zukunft profitieren könnten.
Tip #9: Auf alle Eventualitäten vorbereitet
Wenn Sie „auf Tour“ sind, kann es sehr oft passieren, dass ein Gesprächstermin kurzfristig verschoben wird. Nutzen Sie dann die entstehende Wartezeit sinnvoll. Nehmen Sie sich deshalb immer auch ein wenig Arbeit für unterwegs mit, wie zum Beispiel Briefe, Seminarunterlagen oder Kundenprospekte.
Tip #10: Sternfahrten
Hüten Sie sich vor „Sternfahrten“. Ein entsprechendes Aha-Erlebnis verschaffen Sie sich ganz einfach, indem Sie von Ihrem „Stützpunkt“ aus zum einen eine fiktive Sternfahrt in Ihre Landkarte einzeichnen und zum anderen die zu erreichenden Ziele durch eine überlegte Streckenplanung „in einem Zug“ verbinden. Zählen Sie die Kilometer zusammen, die Sie jeweils zurücklegen müssen, und vergleichen Sie die beiden Werte. Das Ergebnis wird Sie spätestens jetzt zum Freund einer wohl durch dachten Tourenplanung machen.
Viel Erfolg bei Ihren Touren wünscht Ihnen
Alexander Verweyen ist Unternehmer, strategischer Berater und Autor von bisher sechs Büchern. Als Geschäftsführer der alexander verweyen BUSINESS CONSULTANTS GmbH unterstützt er gemeinsam mit seinem Team namhafte Unternehmen bei der Steigerung ihrer Führungs- und Vertriebsperformance sowie der Bewältigung von Veränderungsprozessen.