Archiv unserer Newsletter-Aussendungen

Erstens anders – zweitens als erwartet!

Sehr geehrte Damen und Herren

es jährt sich wieder die Zeit, in der der Weihnachtsmann mit seinem jungen Gehilfen unterwegs ist, um zu sehen, wie es den Menschen so ergeht.

Bei einer wohlhabenden Familie erbitten sie eine Übernachtungsmöglichkeit, um sehr unwillig in den feuchten Kellerraum geschickt zu werden, wo sie auf dem Boden schlafen sollen und nur Wasser und Brot zu essen bekommen. Gastfreundschaft sieht anders aus.

Als die beiden dort fröstelnd und unbequem liegen, fällt dem Älteren ein Loch in der Wand auf, welches er zustopft und abdeckt. Auf die Frage des Gehilfen, warum er das tue, antwortet er: „Die Dinge sind nicht immer so, wie sie scheinen.“

Am nächsten Abend kommen sie zu einem ärmlichen Haus. Dort werden der heilige Mann und sein Begleiter umso herzlicher von einem Bauern und dessen Frau eingeladen die Nacht zu verbringen und bekommen ein einfaches Essen kredenzt, das sich die Bewohner mit den Gästen teilen. Die Nacht verbringen die Reisenden in dem Bett der Gastgeber, um einen erholsamen Schlaf zu gewährleisten, während das Ehepaar in der Stube auf dem Boden schläft.

Gleich am Morgen finden die Besucher den Landmann und seine Frau in Tränen aufgelöst vor. Die einzige Kuh, die Milchlieferantin für deren Lebensunterhalt, liegt tot auf der Wiese.

Der junge Begleiter des Weihnachtsmanns, völlig fassungslos über das Geschehene, fragt seinen Lehrherren: „Wie konntest du das zulassen? Bei der ersten Familie hast du geholfen, obwohl sie alles haben und nicht teilen wollen und hier werden wir so herzlich aufgenommen, obwohl die Leute fast nichts haben und du lässt die Kuh sterben?“ „Die Dinge sind nicht immer so, wie sie scheinen“, entgegnet der Ältere.

„Als wir in dem schönen Haus im Keller lagen, habe ich im Loch in der Wand einen Goldschatz entdeckt. Weil die Bewohner so hartherzig waren, habe ich das Versteck unkenntlich gemacht, sie sollten nicht noch reicher werden. In der letzten Nacht, als wir im Bett der Bauern lagen, kam der Tod und wollte die Frau holen. Ich gab ihm, statt ihrer, die Kuh. Die Dinge sind nicht immer so, wie sie scheinen.“

Genauso ergeht es uns auch manchmal. Wir beurteilen, ohne die wahren Hintergründe zu kennen und haben oft schnell eine vorgefertigte Meinung zur Hand. Gerade jetzt in der Zeit vor Weihnachten, aber auch sonst das ganze Jahr über lohnt es sich, genauer hinzusehen und nicht nur das zu glauben, was man auf den ersten Blick zu erkennen meint. Verlassen Sie sich doch wieder mehr auf ihr Bauchgefühl, das entsteht oft noch vor der Beurteilung durch die Faktenlage.

Mit den besten Wünschen für eine friedliche Weihnachtszeit und einen guten Start in das neue Jahr 2016 grüßt Sie sehr herzlich,

Ihr Alexander Verweyen

Der Beginn einer langen Freundschaft

Sehr geehrte Damen und Herren

 

der Sechstklässler ging am Freitag nach Schulschluss mit gesenktem Kopf nach Hause. Er war bepackt mit all seinen Büchern und trottete traurig dahin. Niemand schenkte ihm Beachtung, seine Klassenkameraden liefen fröhlich an ihm vorbei in Erwartung des freien Wochenendes mit Freunden, Spaß und Freizeit, für den neuen Schüler interessierte sich keiner.

Eine Gruppe Jungs wurde auf ihn aufmerksam und näherten sich ihm in bedrohlicher Art und Weise. Sie rempelten ihn an, stellten ihm ein Bein und er fiel mitsamt seinen Büchern in den Schmutz. Seine Brille flog in weitem Bogen davon.

Ein Mitschüler, der diese Szene beobachtete empfand Mitleid mit dem Jungen. Er ging, nachdem die Angreifer verschwunden waren zu ihm, suchte seine Brille und half ihm seine Sachen zusammenzusammeln, dabei fiel ihm die unendliche Traurigkeit in seinen Augen auf. „Diese Typen sind Blödmänner“, sagte der Helfer und der andere Junge revanchierte sich mit einem Lächeln und einem Blick, der wirkliche Dankbarkeit zeigte.

Da die beiden Schüler den gleichen Heimweg hatten, gingen sie ein Stück gemeinsam, unterhielten sich und waren sich sofort sympathisch. „Komisch“, dachte sich der Helfer, „der ist ja ein richtig cooler Typ, das ist mir davor gar nicht aufgefallen.“ Und weil er ihm was Gutes tun wollte, fragte er den Jungen, ob er am Wochenende mit ihm und seinen Freunden Fußball spielen möchte. Das war der Beginn einen langen Freundschaft.

Die gemeinsame Schulzeit ging dahin und aus dem anfangs gehänselten Schüler wurde ein gutaussehender und beliebter, junger Mann, der auch noch mit guten Noten glänzte und ein Medizinstudium anstrebte. Die Freundschaft der beiden war inzwischen zu einer sehr stabilen und engen Beziehung herangewachsen.

Zur Abiturfeier sollte der künftige Arzt die Abschlussrede halten. Alle anderen waren froh, dass sich dafür jemand gefunden hatte, gehört doch das Reden vor vielen Menschen nicht zur Lieblingsbeschäftigung von den meisten.

Am Tag der Veranstaltung waren alle in freudig erregter Stimmung und vor allem der Redner konnte seine Nervosität nicht gänzlich verbergen. Sein Freund schlug ihm anerkennend auf die Schulter und ermutigte ihn. „Du wirst großartig sein, ich glaube an Dich.“ Er bedankte sich mit einem jener Blicke, die wirkliche Dankbarkeit zeigen und lächelte ihn an. Dann ging er zum Rednerpult und fing an zu sprechen.

Er dankte seinen Eltern, seinen Lehrern, sprach über die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens und über die besondere Bedeutung von Freundschaft.

„Lasst mich euch meine Geschichte erzählen“. Und er beschrieb den Tag des Kennenlernens seines besten Freundes in der 6. Klasse und, dass er eigentlich geplant hatte seinem Leben an diesem Tag ein Ende zu setzen und deshalb seinen Schrank in der Schule ausgeräumt hatte, um der Mutter den späteren Umstand zu ersparen.

Der Freund im Publikum kämpfte mit den Tränen, er sah ihn vom Pult aus an und lächelte. „Gott sei Dank, ich wurde gerettet. Mein Freund hat mich vor dieser Verzweiflungstat bewahrt.“

Unterschätzen Sie niemals die Macht Ihres Handelns. Schon durch eine kleine Geste kann man das Leben einer Person ändern, zum Guten oder zum Schlechten. Wir können uns gegenseitig beeinflussen, auf jede Art und Weise.

Mit den besten Wünschen für eine schöne, friedliche Vorweihnachtszeit grüßt Sie sehr herzlich,

Ihr Alexander Verweyen

Gnadenbrot – nein Danke!

Sehr geehrte Damen und Herren

auf einem Hof lebt ein alter, abgearbeiteter Esel, der nicht mehr zu viel zu gebrauchen ist und bereits sein Gnadenbrot frisst. Dieses ausgediente Lastentier fällt in einen stillgelegten Schacht, aus dem es aus eigener Kraft nicht mehr heraus kommt.

Der Bauer hört das verzweifelte Tier aus Leibeskräften i-ah-en und jammern und folgt den erbärmlichen Geräuschen, um zu sehen was passiert ist. Die Situation, die er vorfindet rührt ihn zwar sehr, aber weder der Schacht noch der Esel sind ihm wichtig genug, um eine aufwendige Bergung des alten Tieres zu veranlassen. Stattdessen ruft er seine sämtlichen Nachbarn zusammen, berichtet was passiert ist und bittet diese, den Schacht zuzuschütten, um so den betagten Esel von seinem Leid zu befreien.

Die Nachbarn und der Bauer schaufeln kräftig Erde in das Loch. Als der Verschüttete merkt, was die Menschen vorhaben, wird er erst hysterisch und hoffnungslos, doch dann weicht die anfängliche Panik einer plötzlichen Erkenntnis: Indem er sich bei jeder Ladung, die ihn begraben soll, heftig schüttelt, kann er darauf treten und so der Erdoberfläche immer näher kommen.

Diese Anstrengung verlangt ihm alles ab, immer wieder redet er sich zu: „Schüttel es ab und steige höher…, schüttel es ab und steige höher…!“ Er wiederholt dies ständig um sich zu ermutigen und egal, wie viel Erde auf seinem Rücken landet, er gibt nicht auf, bekämpft seine Angst und schüttelt sich mit all seinen Kräften.

Nach einer für den Esel gefühlten Ewigkeit tritt er völlig erschöpft, aber triumphierend aus dem jetzt zugeschütteten Schacht. Er hatte sein nacktes Leben gerettet. Das, was ihn ursprünglich begraben sollte, war ihm die Treppe zurück ins Leben geworden. Die Art und Weise, wie er mit dieser Situation umgegangen ist, hat ihm ein gutes Ende beschert und ihn vor dem sicheren Tod bewahrt.

THAT’S LIFE – so ist das Leben! Wenn wir uns unseren Problemen stellen, sie mit positiver Energie anpacken und dem ersten Reflex der Panik und Hysterie widerstehen können, lassen sich viele Schwierigkeiten und Herausforderungen auflösen.

In diesem Sinne grüßt Sie sehr herzlich,

Ihr Alexander Verweyen

Im Schlaf Geld verdienen!

In der Ferienzeit haben wir meist die Möglichkeit den Akku aufzuladen. Viel Engagement im Berufsleben verlangt über das Jahr viel Kraft. Die Möglichkeit im Urlaub abzuschalten und aufzutanken nehmen Sie hoffentlich allzu gerne an. Passend zu diesem Thema hat mich folgende interessante Meldung aufmerksam gemacht:

„Wer mehr schläft, verdient mehr.“

Wussten Sie schon, dass man mit mehr Schlaf sein Einkommen erhöhen kann? Zwei US-Ökonomen wollen herausgefunden haben, warum Leute mehr Geld verdienen, wenn sie länger schlafen.

Rein statistisch gesehen wäre es besser, lange zu schlafen, um mehr zu verdienen. Denn ein guter Schlaf wirkt sich positiv auf die Arbeitsproduktivität aus. Und diese wiederum auf das Einkommen. Basierend auf, von Probanden aufgeschriebenen Schlafgewohnheiten quer durch die USA sowie die Produktivitäts- und Einkommensunterschiede in den Regionen, stellten die Wissenschaftler eine Beziehung von Schlafquantität und erzieltem Einkommen her.

Streng wissenschaftlich analysiert: Erhöht sich der Schlaf kurzfristig um eine Stunde im Schnitt pro Woche, dann steigt das Einkommen um 1,5 Prozent. Erhöht sich der wöchentliche Schlaf langfristig um eine Stunde, dann sogar um 4,9 Prozent. Das lässt sich noch steigern, wie die beiden weiter ausrechneten: Bei einer Stunde mehr Schlaf pro Tag, ist ein um 16 Prozent höheres Einkommen möglich.

Sie wissen ja: Ein guter Tag fängt mit einer guten Nacht an und: auch wer wach ist, kann einiges verschlafen.

Dieser Mann wird nie wieder beworfen!

Es war einmal ein alter Mann. Der ging tagtäglich in einem Park spazieren. Eines Tages traf er dort auf drei  Jungen, die Spaß daran hatten, ihn mit Schmutz zu bewerfen. Der alte Mann bat die Jungen, dies sein zu lassen – ohne Erfolg. Er schimpfte mit ihnen – ohne Erfolg. Dann lief er schleunigst nach Hause.

Am nächsten Tag schlenderte er wieder durch den Park. Dort traf er abermals die drei Jungs, die ihn mit Schmutz bewarfen, ohne auf sein Bitten und Schimpfen zu hören. Am nächsten Tag rief er die Jungen zu sich. Zögernd kamen sie zu ihm. Er bot jedem von ihnen einen Euro an, wenn sie ihn am nächsten Tag wieder bewerfen würden. Ungläubig schauten sie ihn an, trafen aber dennoch eine entsprechende Vereinbarung.

Als der Alte wieder durch den Park spazierte, wurde er natürlich wieder beworfen. Er rief die Jungs zu sich und gab ihnen je einen Euro. Und er traf mit ihnen eine neue Vereinbarung, dass beim nächsten Mal jeder von ihnen 50 Cent für das Bewerfen mit Schmutz erhalten würde. Die drei stimmten zu und verschwanden staunend.

Als das gleiche Spiel am drauf folgenden Tag stattfand und der Alte jedem von ihnen 25 Cent vorschlug, antworteten die Jungs:“ Hey Alter, glaubst du wirklich, das wir uns für so wenig Geld die Hände schmutzig machen? Kannst du vergessen!“ Er ging nach Hause und wurde nie wieder beworfen.

Immer die gleiche Intervention muss nicht den Erfolg garantieren. Oft versuchen wir im Leben einen standardisierten Weg zu gehen, der uns bereits bekannt ist. Aus der Komfortzone heraustreten und neue Pfade gehen, bescheren uns viele neue nützliche Erkenntnisse. Ungewöhnliche Wege zeigen häufig die besseren Lösungen.

Wie wird das Wetter?

Zwei Indianer gehen zu ihrem Medizinmann und fragen ihn, wie der Winter wird. Der hat selber keinen Schimmer, wirft aber ein paar Steine in die Luft und sagt: 

„Es wird ein kalter Winter!“

Die Indianer gehen also Holz sammeln, um sich auf den Winter vorzubereiten. 

Am nächsten Tag kommen wieder einige Indianer und fragen ihn erneut, wie der Winter wird. Er wirft wieder die Steine in die Luft und sagt: 

„Es wird ein kalter Winter!“

Die Indianer gehen auch in den Wald und sammeln noch mehr Holz.  

Die nächsten Tage kommen weitere Indianer von anderen Stämmen, und fragen ihn, wie der Winter wird. Jedes Mal wirft er die Steine und sagt: 

„Es wird ein kalter Winter!“

Nach einer Woche überlegt er sich, ob das auch stimmt, was er da erzählt. Deshalb ruft er beim Wetteramt an und fragt wie der Winter wird. Dort bekommt er zur Antwort: 

„Es wird ein kalter Winter!“

Der Medizinmann fragt: „Sicher?“

Das Wetteramt antwortet: „Ja klar, wir haben untrügliche Zeichen.“

„Und welche?“, fragt der Medizinmann. 

Das Wetteramt antwortet: „Die Indianer sammeln Holz wie die Verrückten!“

Wie in dieser Geschichte humoristisch dargestellt, geht es auch uns manchmal im Leben so. Oft verlassen sich die Einen auf die Anderen aufgrund ihrer beruflichen Position oder gesellschaftlichen Stellung ohne diese Aussagen wirklich zu prüfen. Um in Berufsleben qualitativ hochwertige Informationen zu bekommen ist es unerlässlich die Sachverhalte genau zu hinterfragen.

10 Dollar in der Tasche

Ein Arbeitsloser bewirbt sich bei Apple auf die freie Stelle einer Reinigungskraft. Der Personalchef stellt ihm einige Fragen, lässt ihn sogar probeputzen und zeigt sich zufrieden mit dem Bewerber. Er will ihn einstellen und fragt nach seiner E-Mail Adresse, um ihm den Arbeitsvertrag zukommen zu lassen, worauf der Mann antwortet: „Ich habe weder ein Mobiltelefon noch einen Computer und folglich auch keine Mailadresse.“ Darauf erwidert der verwunderte Personalchef, dass er unter diesen Umständen leider in einem High-Tech Unternehmen wie Apple keine Anstellung bekommen könnte.

Mit nur noch 10 Dollar in der Tasche verlässt der verzweifelte Mann das Gebäude, geht in den nächsten Supermarkt und investiert sein letztes Geld in schöne, rote Äpfel. Diese verkauft er von Tür zu Tür und erweist sich dabei als wahres Verkaufstalent: innerhalb von nur zwei Stunden verdoppelt er sein Kapital und am Ende des Tages hat er seine Investition um ein Vielfaches erhöht. Er begreift, dass er auf diese Art und Weise sein Leben bestreiten kann und führt diese Tätigkeit von da an jeden Tag fort, beginnt seinen Tag früh und kehrt jeden Abend spät zurück.

Schnell kann er sich einen kleinen Wagen kaufen, dann schon bald einen großen Lieferwagen und nach einiger Zeit einen eigenen Fuhrpark, innerhalb von fünf Jahren hat er sich eine der größten Lebensmittelketten in den USA aufgebaut.

Dann beschließt er, an seine Zukunft zu denken und setzt sich mit einem Berater in Verbindung, beide erarbeiten einen Vorsorgeplan für ihn und seine Familie. Am Ende fragt ihn der Berater nach seiner E-Mail Adresse, um die Unterlagen schicken zu können. Er antwortet, dass er nach wie vor keine Mailadresse habe. Der amüsierte Berater fragt:“ Wie, Sie haben sich ein solches Imperium aufbauen können und sind nicht mal per E-Mail erreichbar? Stellen Sie sich vor, was Sie alles mit E-Mail geschafft hätten!“ Der Mann lächelt und sagt: „Dann wäre ich jetzt Reinigungskraft bei Apple!“

Vielleicht stimmt diese Geschichte eines befreundeten Unternehmers ja tatsächlich – ich finde sie köstlich! Eigentlich wollte er mir mit dieser Story im Kreise seiner Führungskräfte auf das ‚Dogma der IT‘ hinweisen und ein wenig provozieren. Das ist ihm sicher gelungen. Auch gelungen ist ihm ein ausgezeichnetes Beispiel für die Technik des Story-Telling darzulegen. Eine noch immer sehr unterschätzte Methode, Menschen zu überzeugen, zu beeindrucken, oder sogar zu beeinflussen.

You can’t keep a good man down!

1918 ging Max Planck, nachdem er den Physik-Nobelpreis erhalten hatte, in ganz Deutschland auf Tournee. Wo auch immer er eingeladen wurde, hielt er den selben Vortrag zur Quantenmechanik. Mit der Zeit kannte sein Chauffeur die Rede auswendig. „Es muss sie doch langweilen, Herr Professor Planck, immer das Gleiche zu erzählen. Ich schlage vor, dass ich das für Sie in München übernehme, und Sie sitzen im Publikum und tragen meine Chauffeurs-Mütze. Planck war überrascht und amüsiert und zeigte sich einverstanden. So hielt der Chauffeur vor einem hochkarätigen Publikum den langen Vortrag zum Thema Quantenmechanik. Nach einer Weile meldete sich ein Physikprofessor mit einer Frage zu Wort. Der Chauffeur, der die Antwort nicht kannte, antwortete schlagfertig: „Nie hätte ich gedacht, dass in einer solch fortschrittlichen Stadt wie München eine so einfache Frage gestellt würde. Ich werde meinen Chauffeur bitten, die Frage zu beantworten.“ (in Anlehnung an Rolf Dobelli; aus „Die Kunst des klaren Denkens“)

Warum schreibe ich diese Geschichte in unseren Blog? Dieses Beispiel zeigt doch augenzwinkernd, dass Mitarbeiter oft zu viel mehr fähig sind, als man ihnen zutraut. Ich bin der Überzeugung, dass Führungskräfte mehr Wagnis eingehen und mehr Mut bei Entscheidungen zeigen müssen. Das bietet einen echten Impact auf Mitarbeitermotivation. Wenn Sie als Führungskraft eine Extrameile Ihrer Mitarbeiter erwarten, müssen Sie in Vorleistung gehen. Zeigen Sie Ihrem Team, wie sehr Sie an die Fähigkeiten des Einzelnen glauben. Geben sie Ihren Mitarbeitern Aufgaben, an denen sie wachsen können. Gehen Sie dabei bewusst Risiken ein und bereiten Sie Ihre Mitarbeiter möglichst gut vor, damit ein Erfolg möglich ist. So entsteht Ehrgeiz und Bereitschaft zur Spitzenleistung! Zudem wächst die Loyalität zu Ihnen als Führungskraft, weil Sie Vertrauen vermitteln und an den Mitarbeiter glauben. Eine angelsächsische Redewendung bringt es auf den Punkt: „You can’t keep a good man down!“

Der Blick in den Rückspiegel ist kein Navigationssystem

Nach einem Geschäftstreffen in einer deutschen Großstadt wollte ich schnell zum Flughafen, um die gebuchte Maschine zu erreichen. Die hilfsbereite Assistentin des Kunden hatte mir bereits ein Taxi bestellt. Ich trat aus dem Bürogebäude heraus, wollte noch ein paar Atemzüge der frischen Luft genießen, bevor ich die Fahrt in einem üblicherweise miefigen und nicht ganz sauberen Taxi antreten sollte. Doch nein, es kam ganz anders. Ich wurde positiv überrascht: Vor mir stand ein gut gekleideter, freundlicher Mann, der mich bat in einem sauber polierten Oberklassewagen Platz zu nehmen und mir gleich eine Zeitung meiner Wahl anbot. Die Begeisterung bei mir stieg weiter, als ich feststellte, dass es sehr gut roch und entspannende Musik die angenehme Atmosphäre noch unterstrich. Die folgende Unterhaltung mit dem Fahrer stellte wieder einmal als Paradebeispiel für Kundenbegeisterung heraus: als Einwanderer aus Indien fing er vor vielen Jahren als Taxifahrer an und machte seinen Job anfangs so, wie man es als Fahrgast in einem deutschen Taxi standartmäßig gewohnt ist. Doch der Herr erzählte mir, dass er schnell begriffen hatte, dass mit kleinen Extraservices viel mehr erreicht wird und man sich so von der Masse der eierschalenfarbenen Beförderungsmittel  abhebt.

Der besondere Service wurde sein Credo, ebenso wie Sauberkeit, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. So hinterließ er immer mehr glückliche Kunden, die wieder von ihm gefahren werden wollten. Sein Engagement wurde zusätzlich mit deutlich höheren Trinkgeldern belohnt. „Es macht mir Spaß, immer wieder die fassungslosen und begeisterten Gesichter meiner Fahrgäste im Rückspiegel zu beobachten, wenn Sie das erste Mal mit mir fahren. Die schauen alle so wie Sie und das macht mir große Freude.“ Recht hat er. Ich war nicht erstaunt, als er mir erzählte, dass es Ihm gelungen sei, in kürzester Zeit eine Flotte mit engagierten Fahrern aufzubauen. Obwohl er es gar nicht mehr nötig hatte selbst den Chauffeur zu spielen, so würde er sich nie darauf verlassen, dass sein erfolgreiches Geschäft ohne Veränderungen und ständiger Marktbeobachtung weiterläuft. Was lernen wir aus diesem Beispiel? Hier meine 4 Essentials:

  • Es sind die kleinen Dinge, mit denen man Kunden verblüfft
  • In sehr kompetitiven Märkten zählt immer noch die Mehrleistung – sie wird dann auch (freiwillig) honoriert.
  • Verlieren Sie nie den Draht zum Kunden – auch oder besonders nicht als Chef.
  • Entwickeln Sie immer neue Ideen für Ihr Geschäftsmodell und geben Sie sich nicht zufrieden, auch wenn das Feedback Ihrer Kunden noch so gut ist – besser geht immer.

Die Fahrt war zu Ende – wir waren am Flughafen. „Darf ich Sie um Ihre Visitenkarte bitten, mein Herr“? Ich schaute überrascht, diese Frage kam noch nie an dieser Stelle von einem Taxifahrer. „Ich möchte Sie in meine Kundenkartei aufnehmen, um Ihre Wünsche künftig noch  besser erfüllen zu können!“ „Und was wäre das?“ fragte ich – „Bei der nächsten Fahrt finden Sie Ihre bevorzugte Zeitung vor und – wenn Sie wollen – gerne auch ein Kaltgetränk, ganz ohne Aufpreis, versteht sich!“ Meine Begeisterung war riesig, ich zahlte (mehr als auf der Uhr stand) und fand mich im Gewühl des Flughafens wieder als mir auffiel, dass ich vor lauter Enthusiasmus vergessen hatte nach seinen Kontaktdaten zu fragen. Da meldete sich schon mein Handy mit einer neuen E-Mail: „Vielen Dank für Ihren heutigen Auftrag. Es würde uns sehr freuen, wenn Sie beim nächsten Mal wieder unser Fahrgast wären. Anbei unsere Kontaktdaten, wir sind Tag und Nacht, sieben Tage in der Woche für Sie erreichbar.“

Der Fehler oder die Investition

In einem der größten, amerikanischen Konzerne arbeitete ein Mitarbeiter, der stets seine Aufgaben gewissenhaft und erfolgreich erledigte. Eines Tages machte er jedoch einen sehr kostspieligen Fehler. Dieser Fehler sollte das Unternehmen 1 Millionen Dollar kosten. Alle Kollegen waren auf seiner Seite, weil sie ihn sehr schätzten und ihn äußerst sympathisch fanden. Sie versprachen ihm, von sich aus nichts gegenüber dem Geschäftsführer zu erwähnen und empfahlen ihm, diesen Fehler nie wieder zu Wort kommen zu lassen. Doch der Mitarbeiter hatte ein schlechtes Gewissen und dachte darüber nach, von sich aus zu kündigen.

Der Chef des Unternehmens erfuhr allerdings unterdessen von der Fehlentscheidung des Mitarbeiters und bat diesen in sein Büro. Mit der inneren Überzeugung, nun seine Kündigung zu erhalten, betrat der Mitarbeiter das Büro seines Chefs und bat um seine Entlassung aufgrund des Fehlers. Sein Vorgesetzter antwortete nach einiger Zeit mit eindringlicher Stimme: „Warum sollte ich jemanden entlassen, in dessen Ausbildung ich gerade 1 Millionen Dollar investiert habe?“

Vielleicht kennen Sie diese Geschichte schon. Sie gilt als Beispiel für erfolgreiches Empowerment: Es reicht nicht Mitarbeiter zu fördern oder Aufgaben zu delegieren, sondern es muss auch das Ziel sein, Mitarbeitern Verantwortung und unternehmerisches Denken zu übertragen.

Wenn Sie in Ihrer Gesamtorganisation mehr Performance erreichen wollen, empfehlen wir das „fokussiertes Empowerment“ Ihrer Mitarbeiter.