Archiv unserer Newsletter-Aussendungen

Etwas, das jeder brauchen kann

Sehr geehrte Damen und Herren,

Der vielbeschäftigte Börsenbroker Tom kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken, seine Assistentin hat frühzeitig Weihnachtspräsente für seine Kunden besorgt, Karten geschrieben und alle Mitarbeiter mit Aufmerksamkeiten bedacht.

Den kommenden Feiertagen sieht er gelassen entgegen, endlich Ruhe und kein ständig vibrierendes Handy, einfach mal abschalten.

Noch im Arbeitsmodus hetzt er in sein Penthouse und trifft auf seine langjährige Haushaltshilfe, die gerade ihre Arbeit beendet hat und die, auf Hochglanz polierten, Räume verlassen will. Der Blick schweift über seine kaum genutzten Möbel, seinen Riesenflatscreen, der schwarz und glänzend strahlt und die Küche, scheinbar unbenutzt. Alles sauber und perfekt, wie sein Leben.

Jovial zieht er eines der kleinen Pakete aus der Tasche, welche die Assistentin mit den Neuheiten des Technikmarktes bestückt hat und die jeder brauchen kann und hält es der älteren Dame im Vorbeigehen hin:

„Frohe Weihnachten!“, sagt er und läuft weiter ins Badezimmer, ohne ihre Reaktion abzuwarten. Ihre Wünsche hört er schon nicht mehr richtig, dass sie ein kleines Päckchen hinterlassen hat interessiert ihn kaum. Was soll er, der doch schon alles hat, von seiner Putzhilfe erwarten?

Den anschließenden Abend und den 4. Advent verbringt er vor seinem Computer mit den Börsenberichten und der Lieferservice seines Lieblingsasiaten bringt sein Essen. Den Montag nutzt er um für seine Eltern und seinen Bruder mit dessen Frau und zwei Kindern, die dieses Jahr wieder zusammen feiern, eine Küchenmaschine, ein neues Hemd und Spielzeug zu kaufen und diese per Express zu verschicken.

Es kommt der Weihnachtstag. Tom hat nichts Besonderes vor und er ist auch nicht der Typ Mann, der sich an solchen Feiertagen der sentimentalen Frage hingibt, warum er alleine in einer 120qm Penthouse-Wohnung sitzt und niemand ihn anruft. Trotzdem kommt ihm der Tag heute besonders lange vor. Am liebsten wäre er ins Büro gefahren, aber das hatte die Firmenleitung ausdrücklich untersagt.

Am Nachmittag fällt ihm das kleine Paket seiner Putzperle auf, welches auf der Ablage im Flur steht, leicht gelangweilt öffnet er es: Es ist eine kleine, vollkommen leere Holzschachtel. Daneben, fein gefaltet, ist ein Zettel, auf dem mit schön geschwungener Handschrift geschrieben steht:

„Die Zeit mit geliebten Menschen zu verbringen ist das Wertvollste, was wir haben.“

Tom weiß nicht, warum ihm plötzlich Tränen in die Augen schießen und ihn eine beängstigende Leere übermannt. Die Leblosigkeit seiner sauberen Wohnung erdrückt ihn und er spürt mit jeder Faser seines Körpers eine nie gekannte Einsamkeit.

Ohne lange zu überlegen greift er nach dem Autoschlüssel, schnappt sich seine Jacke und hastet zu seinem Auto. Das Haus seiner Eltern sollte in einer guten Stunde erreicht sein…

Der Duft des Weihnachtsbratens erwartet ihn schon am Eingang, der herrlich geschmückte Baum mit den funkelnden Kerzen und der liebevolle Empfang seiner Familie erwärmen sein Herz.

Wie konnte er nur all die Jahre das Fest der Liebe alleine verbringen?

Die Weihnachtszeit mit all ihrer Hektik gipfelt jedes Jahr in wunderbaren Begegnungen mit den Menschen, die einem am Herzen liegen. Das ist ein Geschenk, das es nicht zu kaufen gibt und diese Zeit ist wertvoll und kostbar. Freude, Liebe und Harmonie geben neue Kraft, den Herausforderungen des kommenden Jahres gelassen und erholt entgegenzublicken.

Ich wünsche Ihnen ein wundervolles Fest und Zeit mit den Menschen, die Sie lieben.

Fröhliche Weihnachten,

Ihr Alexander Verweyen

Mut zahlt sich immer aus!

Sehr geehrte Damen und Herren,

Martin war bei einer kleinen Firma angestellt, er verdiente gut und hatte eine glückliche Familie. Deshalb machte er sich keine Sorgen, als die Einladung zum 30jährigen Klassentreffen ins Haus flatterte. Er würde nicht aus der Reihe tanzen, er hatte einiges erreicht, er würde gut dastehen. Als der Tag des Wiedersehens herangerückt war, war Martin aber doch etwas nervös. Er hatte die Leute teilweise schon seit 30 Jahren nicht mehr getroffen. Nur mit seinem Freund Jürgen, der in derselben Firma angestellt war, hatte er ein sehr gutes Verhältnis. Natürlich saßen sie am Tisch in der kleinen Eckkneipe, die gegenüber ihrer alten Schule lag, nebeneinander.

„Schau mal, da kommt die durchgeknallte Renate!“, flüsterte Jürgen ihm zu. Tatsächlich war Renate einer der wenigen der Runde, die sich überhaupt nicht verändert zu haben schien. Sie trug immer noch viel zu bunte Kleidung und eine auffällige Frisur. Früher war sie an der ganzen Schule für ihre seltsamen Taschen bekannt gewesen, die in allen Regenbogenfarben glänzten und von ihr selbst mit den absurdesten Sprüchen beklebt waren. „Sie sieht aus, als würde sie unter einer Brücke schlafen“, Martin lachte und die beiden Männer verfolgten mit ihren Blicken mitleidig das seltsame Wesen, das sich am anderen Tischende niederließ.

„Dass der das nicht unangenehm ist, so rumzulaufen. Die hat wohl niemanden, der ihr sagt, wie seltsam sie aussieht“, raunte Jürgen. Martin stimmte ihm johlend zu. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, wieso jemand, der bereits zu Schulzeiten für sein Äußeres gemobbt worden war, sich entschließen sollte, weiter so herumzulaufen. „Mutig“, sagte er mit einem tief ironischen Unterton. „Findet ihr nicht auch?“, lehnte sich Tino herüber, der früher Klassensprecher gewesen war, „Wer hätte gedacht, dass die das so durchzieht?!“ „Was macht die denn jetzt? Hat sie wenigstens jemanden, der sich um sie kümmert?“, fragte Martin, der fast ein schlechtes Gewissen bekam, weil er sich früher schon immer über Renate lustig gemacht hatte. Er fühlte sich einen Augenblick wieder, wie ein kleiner, unsicherer Junge.

Tino sah ihn sehr erstaunt an: „Ihr wisst das nicht?“ Beide Männer schüttelten den Kopf. „Renate hat ein Taschenimperium aufgebaut. Sie hat doch die ganze Zeit davon geredet und schon in der Schulzeit daran gearbeitet. Sie entwirft noch immer alle ihre Kollektionen selbst und verkauft sie weltweit. Ich habe gehört, dass sie jeden Tag um 5 Uhr aufsteht – obwohl sie das mittlerweile nun wirklich nicht mehr nötig hat. Wahnsinn, dass sie es überhaupt geschafft hat, heute hier zu sein, normalerweise ist sie jede Woche auf einem anderen Kontinent. Das muss ein spannendes Leben sein, oder?“ Martin starrte mit offenem Mund in Renates Richtung: „Sie kann davon leben?“, fragte Jürgen neben ihm ungläubig. Tino lachte laut und rief über den Tisch zu Renate hinüber: „Hey, Renate, die zwei Jungs hier zweifeln deine Millionen an!“ Renates Mund verzog sich zu einem amüsierten Schmunzeln: „Mutig!“, sagte sie.

Was wir aus dieser kleinen Geschichte mitnehmen sollten, ist die Erkenntnis, dass Mut sich fast immer auszahlt – egal, für wie verrückt einen die anderen halten. Wenn Fleiß und Durchhaltevermögen hinzukommen, kann etwas Großes aus unseren Ideen entstehen.

Es ist alles eine Frage des Willens. Echte Profis machen weiter, wenn sie von etwas wirklich überzeugt sind, selbst wenn sich Ihnen Hindernisse in den Weg stellen. Ich wünsche Ihnen Mut – auch für die Zeiten, in denen andere das Potential bunter Taschen nicht sehen!

Herzliche Grüße

Ihr Alexander Verweyen

Vertriebsprofi und Einstein

Sehr geehrte Damen und Herren,

Zugegeben – eine Geschichte, die nicht aus verlässlichen Quellen stammt, aber wir wollen Sie Ihnen nicht vorenthalten…

Ein Verkäufer sitzt im Flugzeug neben Albert Einstein auf dem Flug nach Amerika. Nach dem Start kommen beide ins Gespräch. Einstein, der die Zunft des Verkaufens eher kritisch betrachtet, interessiert sich dennoch für das was er tut und er ist sehr neugierig.

Der Verkäufer erzählt ein wenig aus seiner Branche und von seinem letzten erfolgreichen Deal, da fragt ihn Einstein, ob er Lust hätte ein kleines Spiel mit ihm zu spielen.

„Passen Sie auf, es ist ganz einfach. Ich stelle Ihnen eine Frage, wenn Sie die Antwort nicht kennen, geben Sie mir 5 Dollar. Danach stellen Sie mir eine Frage. Wenn ich die Antwort nicht kenne, gebe ich Ihnen 500 Dollar!“
Der Verkäufer denkt nicht lange nach, das ist ein guter Deal: „Alles klar.“

Also fängt Einstein an: „Wie lautet die genaue Entfernung von der Erde zum Mond?“
Der Verkäufer überlegt kurz, schüttelt den Kopf und zieht 5 Dollar aus seiner Tasche: „Eine gute Frage Herr Einstein, ich muss gestehen, dass ich die Antwort nicht weiß.“
Einstein nimmt die 5 Dollar, jetzt stellt der Verkäufer seine Frage: „Was geht auf einen Berg mit drei Beinen und kommt anschließend mit vier Beinen wieder herunter?“

Einstein überlegt, er legt seine große Stirn in Falten, murmelt mathematische und physikalische Formeln vor sich hin. Lange denkt er darüber nach, doch sein ganzes Wissen hilft ihm nichts.
Nach einer Weile schließlich gibt er sich geschlagen. „Ich weiß es wirklich nicht, hier sind Ihre 500 Dollar. Doch bevor wir die nächste Frage stellen, bitte sagen Sie mir: Was ist es, das mit drei Beinen den Berg herauf geht und mit vier wieder herunterkommt? Was ist es denn?“
Der Verkäufer zuckt mit den Achseln, greift in seine Tasche und gibt ihm 5 Dollar.

Die Konklusion dieser Geschichte:
In Verhandlungen kommt es oft mehr auf Kreativität und Einfallsreichtum an, als auf blankes Wissen. Es ist wichtig, sich auf Situationen spontan einstellen zu können, die Vorteile zu erkennen und sich danach zu richten. So kann man seine Gegner überraschen und ihnen den Vorteil nehmen.

Ihr Alexander Verweyen

Der König, der Krieger und die Zielscheibe

Sehr geehrte Damen und Herren,

Es gab diesen großen König, einen unerschrockenen Krieger, der stolz und guten Mutes war unbesiegbar zu sein. Eines Tages sah er auf der Jagd etwas, das ihm seine Zuversicht nahm.

Der König starrte auf einen Pfeil, der genau im Zentrum einer winzig kleinen Zielscheibe steckte, welche auf einen Baum aufgemalt war. Er wusste aus seiner Ausbildungszeit, dass ein solcher Schuss extrem schwierig war und er nie einen solch perfekten Pfeil schießen könnte, da war er sich sicher.

„Wer war das?“, frage der König verunsichert. Es überkam ihn eine Angst, dass sich der Schütze irgendwo verborgen halten könnte und vielleicht gerade auf ihn zielen würde. Mit solch einer Fähigkeit würde er ihn von großer Distanz mühelos treffen können.

Zurück im Palast, sendete der eingeschüchterte König einen ganzen Trupp aus, um diesen Krieger aufzuspüren. Die Männer gaben sich alle Mühe und durchsuchten den gesamten Wald, doch sie entdeckten keine Spur von dem Unbekannten.

Am nächsten Morgen sollte es noch schlimmer kommen. Der König entdeckte wieder einen großen Pfeil, der im Zentrum einer winzigen Zielscheibe steckte, diesmal mitten im königlichen Park. Nach kurzer Suche fanden sich zahlreiche weitere Minizielscheiben mit einem Pfeilloch exakt in der Mitte.

Der König bekam noch mehr Panik und ließ überall im Land Aushänge anbringen, auf denen eine große Belohnung für die Ergreifung des Schützen ausgesetzt wurde.

Der Verdächtige blieb leider unauffindbar und schon bald litt das gekrönte Haupt unter schlaflosen Nächten und Appetitlosigkeit. Es konnte ihn nichts mehr erheitern und seine Tage wurden trüb und furchtsam, so wurde er krank und schwach.

Seine Untertanen waren in großer Sorge und suchten weiter nach dem potentiellen Attentäter. Das Schicksal war dem König gnädig und der unbekannte Pfeilschütze wurde gefasst. Es war ein sechsjähriger Junge, der nur mit einer kurzen Hose bekleidet und einem kleinen Bogen in der Hand vor dem König stand.

„DU bist derjenige, der die Pfeile mitten ins Zentrum dieser winzigen Zielscheiben schoss?“, fragte staunend und ungläubig der König und man konnte förmlich den schweren Stein hören, der ihm vom Herzen fiel.

„Ja“, antwortete der Junge knapp.

„Wie hast du es geschafft die Pfeile immer wieder exakt in die Mitte der Zielscheibe zu platzieren?“

„Oh, das war ganz einfach. Ich habe zuerst den Pfeil abgeschossen. Wenn er im Baum steckte, bin ich hingegangen und habe die Zielscheibe drum herum gemalt.“

Da sollen die ganze Angst und die sorgenvollen Tage umsonst gewesen sein? So ein Drama wegen eines sechsjährigen Jungen mit Pfeil, Bogen und Farbeimer? Was dem Regenten im Nachhinein sicher lächerlich vorkommen musste, war im Moment der gefühlten Bedrohung eine reale Gefahr für ihn. Es zeigt doch ganz deutlich etwas, das wir immer wieder erleben: wir machen uns Riesensorgen über Dinge, die dann gar nicht passieren, haben uns aber dadurch Lebensfreude und Energie geraubt und kostbare Zeit vergeudet.

Eine gesunde Geisteshaltung mit Vertrauen und Hoffnung auf das Gute können beflügeln und inneren Frieden schaffen, klingt das nicht verlockend?

Es grüßt sie sehr herzlich

Ihr Alexander Verweyen

 

Mut und Grenzen

Sehr geehrte Damen und Herren,

Mutig zu sein heißt, sich für das eigene Schicksal zu entscheiden und die Richtung zu korrigieren, wenn man erkennt, dass sie nicht da hinführt, wo man hin will.
Mutig zu sein bedeutet nach dem zu greifen, was man sucht und sich darauf zuzubewegen, anstatt zu warten, bis sich die Dinge auf geheimnisvolle Art selbst verwirklichen, was meist nicht passiert.Es hindert uns oft etwas, den Bereich zu verlassen, in dem wir uns geborgen fühlen. Das Leben bietet immer wieder Möglichkeiten die individuellen Komfortzonen zu verlassen. Im Beruf offen zu sein für Umstrukturierungsmaßnahmen oder einen neuen Job. In der Freizeit mal endlich einen Fallschirmsprung wagen oder der Frau zuliebe einen Tanzkurs buchen. Im persönlichen Umfeld eine längst überfällige Trennung vollziehen oder sich von einschränkenden Normen und Verhaltensweisen befreien.
Dinge zu tun, von denen man vorher nicht gedacht hätte, dass man sie schaffen könnte.Hinter diesen Grenzen finden wir die Belohnung, die das Leben für uns bereithält. Diese roten Linien, bemerkbar durch einen erhöhten Pulsschlag, einem eigenartigen Gefühl im Bauch oder eine Reihe von Rechtfertigungen und Gründen „es“ nicht zu tun – diese Grenzen unserer Komfortzone sind die eigentlichen Wegweiser im Leben. Wann immer Sie diese körperlichen Wachstumssignale verspüren sollten sie sich freuen. Die Reue über die Dinge, die man nicht getan hat, wird nicht weniger mit den Jahren. Im Gegenteil, sie wird untröstlich bleiben.
Es geht um den Schritt von der Ohnmacht zur Macht. Der Weg ist immer da, wo die Herausforderung ist. Sie wollten immer schon Klavier spielen lernen? Suchen Sie sich einen guten Lehrer und nehmen Sie Unterricht. Hat es Sie immer schon gereizt einen anderen Kontinent zu entdecken? Gehen Sie morgen ins Reisebüro. Sie haben sich an Ihrer Einrichtung sattgesehen? Rücken Sie die Möbel oder tauschen Sie einzelne oder alle Stücke aus. Sie finden jemanden interessant? Sprechen Sie die Person doch einfach mal freundlich an. Wenn Sie immer alles aufschieben, tun Sie es nie und morgen könnte es zu spät sein. Es sei denn, Sie wählen die Sicherheit des ewig Gleichen und Vertrauten.
Die deutsche Definition von Mut lautet: „die günstige Stärke“, Furcht und Schwierigkeiten zu riskieren, durchzuhalten oder zu widerstehen. Das englische Wort für Mut, „courage“, kommt aus dem Lateinischen „cor“ und dem Altfranzösischen „cuer“, beides bedeutet Herz.Was auch immer Sie sich vorgenommen haben, tun Sie es mit Herz!Ich wünsche Ihnen eine wundervolle Weihnachtszeit mit wenig Hektik in der Zeit davor, ein tolles Fest mit Zeit für das Wesentliche und ein neues Jahr in dem Sie öfters Mut zeigen können.

Es grüßt Sie sehr herzlich

Ihr Alexander Verweyen 

Die Strategie der Ruderer

Sehr geehrte Damen und Herren,

Wir befinden uns im Hochleistungs-Rudersport. Der Tag des Wettkampfs ist gekommen. Die favorisierten Teams sind beide voller Zuversicht und Motivation.

Das Rennen gewinnt das weiße Team. Es siegt deutlich mit einem Abstand von 50 Metern.

Das blaue Team ist völlig niedergeschlagen von der Niederlage. Sie geben dennoch nicht auf und wollen ihr ganzes Konzept nochmal überdenken. Ein Stab von mehreren Beobachtern soll nun die Situation genau analysieren und die Unterschiede der Teams herausarbeiten. Nach wochenlanger Recherche und Analyse finden die Betrachter den Vorteil des weißen Teams: Es hat sieben Ruderer und einen Kapitän.

Daraufhin erarbeitet das Management den perfekten Plan: Das blaue Team änderte seine Teamstruktur und hat nun sieben Kapitäne und einen Ruderer.

Das nächste Rennen kommt und wieder gewinnt das weiße Team, diesmal mit einem Abstand von 100 Metern.

Bei dem blauen Team wird es nun ernst: Das Management sucht nach externer Hilfe und bittet einen Berater die Daten genau zu untersuchen um eine bessere Strategie zu finden.

Nach eingehender Recherche kommen die Berater auf die finale Antwort und sprechen eine deutliche Empfehlung aus: Die Struktur des blauen Teams muss geändert werden! Es werden vier Kapitäne ernannt, geführt von 2 Managern. Diese berichten dem Senior Direktor, der somit den indirekten Kontakt zu dem einen Ruderer hat. Um die Arbeit des Ruderers zu verbessern, wird ein nicht-monetäres Belohnungsschema eingeführt.

Das nächste Rennen kommt und wieder gewinnt das weiße Team um 100 Meter.

Sofort wird der Ruderer aufgrund seiner schlechten Leistung gefeuert. Die Kapitäne, die Manager und der Direktor erhalten einen Bonus, da sie eine starke Führung und Motivation gezeigt haben und als Anreiz, um nächstes Jahr einen besseren Ruderer zu finden.

Die Beratungsfirma stellt fest, dass die Strategie noch verbessert werden kann: Derzeit entwickelt das blaue Team ein neues Boot, das Rudern wird nach Indien ausgelagert

Es bleibt abzuwarten, ob diese Strategie nun den erhofften Erfolg bringt… Was aber deutlich wird – und das zeigt diese kleine Geschichte – es hat selten geholfen nach dem Gegner zu schielen und nicht bei sich und seinen eigenen Strategien zu bleiben. Wahrscheinlich hätte es dem blauen Team am meisten geholfen, wenn sie einfach mehr trainiert hätten und sich auf den Rat von echten Spezialisten verlassen hätten.

Erfolg ist eben doch sehr oft das Ergebnis von harter Arbeit, Training und großer Anstrengung, und das nicht nur beim Sport.

Es grüßt Sie sehr herzlich,

Ihr Alexander Verweyen


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Himmel oder Hölle?

Sehr geehrte Damen und Herren,

eine Personalmanagerin hat einen tragischen Unfall und verliert ihr Leben.
Ihre Seele erreicht den Himmel, wo sie freundlich von einem Pförtner begrüßt wird:

„Bevor wir Sie hier aufnehmen können müssen wir entscheiden, was wir mit Ihnen machen sollen, wir sind noch unsicher
„Ja, ich verstehe“, sagt die Frau, „aber können Sie mich nicht einfach reinlassen?“
„Das würde ich schon gerne machen“, sagt der freundliche Herr an der Pforte, „Ich habe Order von ganz oben, wir sollen Sie zur Probe je einen Tag im Himmel und einen in der Hölle verbringen lassen, um dann Ihre Wahl zu treffen, wo Sie für alle Ewigkeit bleiben wollen.“
„Momentan würde ich den Himmel wohl vorziehen“
, sagt die Managerin. „Entschuldigen Sie bitte, wir haben unsere Regeln, sagt der himmlische Mitarbeiter und schickt sie zum Fahrstuhl nach unten.

Die Lifttüren öffnen sich und sie tritt auf einen wunderschönen Golfplatz heraus, im Hintergrund ein herrliches Clubhaus, viele Freunde und ehemalige Führungskräfte, alle sehr glücklich und gut gekleidet kommen auf sie zu und umarmen und küssen sie und freuen sich sie zu sehen, um über alte Zeiten zu plaudern.
Nachdem die Besucherin eine perfekte Runde Golf gespielt und danach ein wunderbares, schmackhaftes Essen genossen hat, trifft sie auch noch auf den Teufel, der erstaunlicherweise sehr freundlich und charmant ist und sie verlebt einen unvergesslichen Abend tanzend und beschwingt.
Als es viel zu schnell Zeit zum Gehen ist, schüttelt ihr noch jeder die Hand und winkt zum Abschied, während sie auf dem Weg zum Fahrstuhl nach oben ist. Dort angekommen wird sie wieder freundlich in Empfang genommen und ihr mitgeteilt, dass jetzt noch der Probetag im Himmel auf sie wartet.
So verbringt sie die nächsten 24 Stunden auf den Wolken liegend mit Harfe spielen und Gesang, was auch recht angenehm ist und ihr keine Anstrengung abverlangt.
Zurück an der Pforte muss sie nun die Entscheidung treffen. „Ich hatte oben im Himmel eine gute und ruhige Zeit, aber in der Hölle war mehr los – ich entscheide mich für die Hölle!
So fährt sie wieder abwärts. Als sich die Türen öffnen steht sie vor einer öden, mit Müll und Dreck bedeckten Landschaft. Ihre Freunde und Bekannten sind in Lumpen gekleidet und sammeln den Unrat auf. Der Teufel nähert sich und legt seinen Arm um sie.
„Ich verstehe das nicht“, stammelt die HR Managerin, „als ich das erste Mal hier war, habe ich das Paradies erlebt, alles war wunderbar, die Menschen, die Umgebung, einfach alles… Jetzt ist alles nur noch triste, voll Müll und trauriger Leute.“
Der Teufel lächelt milde und sagt: „Gestern haben wir Sie angeworben, heute gehören Sie zum Personal…“

Was so natürlich aus dem Reich der Phantasiegeschichten kommt, soll mit einem Augenzwinkern zeigen, wie es manchmal in der Realität aussehen kann. Dinge und Umstände geschönt darzustellen kann am Ende nur Unzufriedenheit und Frust auslösen, am besten fährt man immer noch mit der Wahrheit, sowohl beim Mitarbeiter als auch beim Kunden.

Es grüßt Sie sehr herzlich

Ihr Alexander Verweyen


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Smarter Gedankensprung?

Sehr geehrte Damen und Herren,

Der Landwirt Franz möchte mit seinem Bauernhof endlich in die Gewinnzone kommen, also kauft er eine sehr gute Milchkuh, die einen hohen Ertrag verspricht. Den Kaufpreis zahlt er gleich und die Lieferung wird für den nächsten Tag vereinbart.

Leider kommt es anders: Das Tier sei über Nacht verstorben, bedauert der Viehzüchter.

„Kein Problem“, sagt Franz. „Dann gib mir doch einfach mein Geld zurück.“ Der Verkäufer zuckt mit den Schultern und erklärt entschuldigend, dass er das Geld leider nicht mehr habe, da er dringende Anschaffungen tätigen musste.

Nach kurzer Überlegung entgegnet der Landwirt: „Dann gib mir wenigstens die tote Kuh, ich werde sie verlosen.“ Der Züchter ist verwirrt: „Du kannst doch keine tote Kuh verlosen!“ „Doch“, sagt der clevere Franz, „ich erzähle einfach keinem, dass sie schon tot ist.“

Nach einiger Zeit laufen sich die beiden Männer zufällig wieder über den Weg. Dem Viehzüchter fallen sofort die feinen Schuhe und der augenscheinlich neue Mantel des Landwirts auf.

„Und?“, fragt er neugierig, „wie ist es mit deiner Verlosung gelaufen?“ Franz grinst: „Sehr gut! Ich habe mehr als 500 Lose zu je 5 € verkauft.“ Der Andere ist verdutzt: „Gab es denn keine Reklamationen wegen der toten Kuh?“ Franz grinst noch breiter: Doch, der Gewinner hat sich beschwert, aber dem habe ich einfach seine 5 € wiedergegeben.

„Aus einer Zitrone eine Limonade machen“, könnte man zum Motto dieser Story erklären. Das Ableben des Milchviehs hätte auch zum finanziellen Schaden werden können, der Landwirt hat durch das Überwinden von festgezurrten Denkmustern die Situation gerettet und für seinen Vorteil genutzt, ohne Anderen Schaden zuzufügen. Statt saurer Zitrone gab es süße Limonade.

Ich wünsche Ihnen mehr Limonade und grüße Sie sehr herzlich,

Ihr Alexander Verweyen

Richtig was auf die Ohren?

Sehr geehrte Damen und Herren,

An einer U-Bahnhaltestelle in Washington DC spielte ein Mann an einem Januarmorgen 2007 für 43 Minuten auf seiner Violine Stücke von Bach, Schubert und anderen bedeutenden Komponisten.

Während dieser Zeit benutzen ca. 2000 Menschen diese Haltestelle, die meisten auf dem Weg zur Arbeit. Nach etwa 3 Minuten bemerkt ein Passant die Musik. Für ein paar Sekunden verlangsamt er seine Schritte, um dann schnell wieder seinen Weg zur Arbeit fortzusetzen.

6 Minuten später: Ein junger Mann lehnt sich gegen eine Wand um zuzuhören, dann blickt er auf seine Uhr und setzt seinen Weg fort.

10 Minuten später: ein 3-jähriger Junge bleibt stehen um dem Musiker zuzuhören, aber seine Mutter zieht ihn weiter. Mehrere Kinder verhalten sich so, aber die Eltern drängen zum Weitergehen.

Nach 45 Minuten: Nur 7 Menschen insgesamt blieben stehen und hörten kurz zu. Circa 20 gaben ihm Geld, seine Gesamteinahmen liegen bei 32 Dollar.

Nach 1 Stunde: Der Musiker beendete seine Darbietung und es wurde still. Niemand nahm Notiz und niemand applaudierte.

Was auch keiner erkannt hat: Der Musiker war Joshua Bell, einer der größten Musiker der Welt. Er spielte unter anderem eines der schwierigsten Stücke, das je geschrieben wurden auf einer Violine von Stradivari im Wert von 3,5 Mio. Dollar.

2 Tage zuvor spielte er in Boston das gleiche Stück zu einem Durchschnittspreis von 100 Dollar pro Platz.

Das ist eine wahre Geschichte…

Auftraggeber des sozialen Experimentes über Wahrnehmung, Geschmack und Prioritäten war die Washington Post. Dieses Projekt warf folgende Fragen auf: Können wir Schönheit in einem alltäglichen Umfeld zu einem unangemessenen Zeitpunkt wahrnehmen? Wenn dem so ist, nehmen wir uns die Zeit sie wertzuschätzen? Erkennen wir Talente in einem unerwarteten Kontext?

Eine mögliche Schlussfolgerung könnte sein: Wenn wir nicht einen Moment Zeit haben, anzuhalten und einem der besten Musiker der Welt zuzuhören? Wie viele andere Gelegenheiten verpassen wir, während wir durch das Leben hasten?

Ich wünsche Ihnen die Chance, diese seltenen Momente zu erkennen und die Zeit für das Wesentliche zu finden,

Ihr Alexander Verweyen

Schiff voraus!

Sehr geehrte Damen und Herren,

die in Ausbildung befindliche Kriegsschiffbesatzung übt schon seit geraumer Zeit Manöver bei schwerer See. Nebelschwaden und aufspritzendes Wasser erschweren die Sicht, worauf sich der Kapitän entscheidet auf der Brücke zu bleiben, um alles zu überwachen.

Nach Anbruch der Dunkelheit meldet der Beobachter: „Licht Steuerbord voraus!“
„Bleibt es stehen oder bewegt es sich?“ fragt der Kapitän.
„Es bleibt stehen“, lautet die Antwort des Spähpostens.
„Schicken Sie dem Schiff ein Signal, wir sind auf Kollisionskurs, empfehlen 20 Grad Kursänderung.“
Es kommt ein Signal zurück, das lautet: „Empfehlen Ihnen den Kurs um 20 Grad zu ändern.“
Der Schiffsführer reagiert leicht gereizt: „Melden Sie, ich bin ein Kapitän, Kurs um 20 Grad ändern.“
„Ich bin ein Unteroffizier“, lautet die prompte Antwort. „Sie sollten ihren Kurs besser um 20 Grad ändern.“
Der inzwischen schon ziemlich wütende Kapitän schimpft: „Signalisieren Sie, dass ich ein Kriegsschiff bin, er soll den Kurs um 20 Grad ändern.“
Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten: „Ich bin ein Leuchtturm.“
Der Kapitän ändert den Kurs.

Wer an den Schalthebeln der Macht sitzt, kann dem Reiz überheblich zu sein, oft nicht widerstehen. Mit dem Aufstieg zur Autorität sinkt leider oft die Einsicht auf Einwände zu hören und Entscheidungen einer Prüfung zu unterziehen, sehr schnell stellt sich ein Allmachtsgefühl ein. Es ist klug, den Bezug zur Basis nicht zu verlieren und sich nicht für unfehlbar zu halten.

Ich wünsche Ihnen ein gutes Händchen bei Ihren Entscheidungen und verbleibe

 

mit herzlichen Grüßen

Alexander Verweyen